
Hi Leute, Heute gibt es den perfekten Braten.
Bin ein bisschen stolz drauf, weil es diesmal nicht so einfach war wie beim Burger-Shooting.
Wie ich vorgegangen bin und was ich alles verwendet habe, erfährst du im heutigen Beitrag.
Wie im letzten Beitrag schon erwähnt, will ich nicht einfach nur Essen fotografieren.
Ich will richtige Werbeanzeigen erstellen.
Eigentlich geht das ja schon in Richtung Produktfotografie.
Das Essen ist das Produkt was verkauft werden soll.
Ich hör manche schon sagen: „Stefan kommt jetzt nur noch Food-Fotografie oder was?“.
Nein!
Es kommen auch wieder People Bilder und natürlich kommen auch wieder andere Sachen.
Im Moment bin ich aber wieder auf der Suche nach Aufträgen.
Und weil ich speziell Restaurants anschreiben will, ist es eine gute Idee das zu fotografieren was diese anbieten.
UPDATE
Wer nach Rezepten sucht die mit schönen Bilder unterstützt werden findet hier was
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Wer gesund essen, fit und motiviert bleiben will sollte hier vorbei schauen
flosfitnessfibel.de
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Mir tut es schon immer innerlich weh wenn ich Speisekarten, Websites oder ähnliches von Restaurants sehe.
Die Bilder irgendwo aus Fotolia.
Oder besser noch, selber fotografiert mit schlechter Ausleuchtung und schön den Blitz rein geknallt.
Da hab ich doch keinen Hunger mehr.
Dabei ist es echt nicht schwer ein anständiges Bild zu fotografieren.
Deswegen gibt es in der nächsten Zeit mehr Food-Fotografie.
Und weil es manche interessiert wie ich es fotografiert habe gibt es dazu immer kleine Beiträge.
Blende, Verschlusszeit und ISO stehen dabei nicht im Mittelpunkt.
Hier auch noch eine kleine Anmerkung bevor wir starten.
Wenn ihr ein Tutorial seht oder lest, fragt doch bitte nicht nach den Einstellungen.
Es bringt euch überhaupt nichts.
Fragt doch lieber Sachen wie.
- War es ein professionelles Model?
- Wie viel Lichter hast du verwendet?
- Was hast du sonst noch verwendet usw.
Hintergrund ist ganz einfach.
Was bringt dir eine Blendenzahl die jemand verwendet hat, wenn dein Objektiv diese Zahl nicht kann?
Viele Profi-Fotografen habe teure Objektive die bei 1:1.4 anfangen.
Solche Zahlen haben aber die meisten Kit-Objektive gar nicht.
Das heißt aber nicht, dass du mit anderen Einstellungen nicht auch so ein Bild fotografieren kannst.
Achtet lieber auf das Licht.
Dass ist am Anfang ziemlich viel, bringt aber mehr, wie sich nur auf eine Einstellung einzuschießen.
Bitte nehmt es nicht persönlich, dass ist nur meine Meinung.
Ich versteh es wenn man am Anfang ist und erst mal ein Gefühl dafür bekommen will welche Blende, Zeit ISO verwende ich wann usw.
Aber nach einer Zeit sollte das nicht mehr im Mittelpunkt stehen.
Da musst du mit dem Model kommunizieren, Licht setzen usw.
So viel dazu.
Schnell weiter.
Fleisch ist nicht gleich Fleisch
Seht ihr bei Food-Fotografie ob das Fleisch von Lidl, Aldi oder Edeka oder vom Metzger kommt?
Nein?!
Tja, ich auch nicht 😉 .
Es ist aber so, dass die meisten Gastronomen mit den unterschiedlichsten Waren zu tun haben.
Die wissen natürlich ganz genau, das ist gut und das nicht.
Deswegen solltest du dich auch mit den Produkten befassen die du fotografierst.
Aus diesem Grund hab ich ein bisschen gelesen, was macht gutes Fleisch aus.
Also bin ich mit meinem neu erworbenen Wissen an die Frischetheke im Edeka und hab Ausschau gehalten.
Es wurden dann zwei Entrecote.
Ich glaub immer noch, dass mich die Verkäuferin für ein bisschen bescheuert gehalten hat.
Kann ich das Stück unter dem mal anschauen?
Ah ne vielleicht doch das andere.
Hm…ich bleib glaub doch bei dem anderen.
So ungefähr war das Gespräch.
Hier auch noch ein Dankeschön an die Verkäuferin die echt Geduld bewiesen hat 😀 .
Der Aufbau und die verfluchte Perspektive
Bevor ich überhaupt Einkauften war, habe ich alles aufgebaut und eingerichtet.
Ich finde das verbraucht immer die meiste Zeit.
Wenn du es aber richtig machst, ist es später nur noch hinstellen und abdrücken.
Diesmal hatte ich Schwierigkeit mit der Perspektive.
Anfangs wollte ich von ziemlich weit unten fotografieren.
Doch so hätte man kaum etwas vom Fleisch gesehen.
Also Stativ wieder hoch.
Jetzt hatte ich eine gute Perspektive auf den Teller, aber das Bierglas war irgendwie komisch und passte nicht ins Bild.
Also Kamera noch mal komplett weg und erst mal alles besser anrichten.
Manchmal bekomme ich echt Schweißausbrüche.
Ich hab etwas in meinem Kopf und will es umsetzten, aber irgendwie klappt es ums verrecken nicht.
Dann heißt es tief durchatmen und einfach noch mal von Anfang beginnen.
Es hilft dann sich eine Tagessituation vorzustellen.
Wie würde mir das Gericht im Restaurant serviert werden, wo würden die ganzen Sachen stehen.
Das ist dann meist ein guter Startpunkt um dann Veränderungen vorzunehmen.
Ebenso die Perspektive.
Anfangs war ich zu sehr auf das Bierglas fixiert.
Aber eigentlich ist es nur Beiwerk.
Es ist nicht das Hauptprodukt.
So bin ich dann auch auf die endgültige Perspektive gekommen.
Die Lichtsetzung
Zum Einsatz sind wieder drei Lichter gekommen.
Ein Aufsteckblitz und zwei Dauerlichter.
Alle Lichter kommen von Hinten.
Der Blitz ist auf einem Galgenstativ und schwebt etwas nach hinten versetzt über dem Teller.
Das linke Dauerlicht ist für die Gabel und das Messer zuständig.
Weil es metallische Oberflächen sind brauchen diese nicht so viel Licht.
Ich wollte nicht das es ausbrennt, also einfach nur noch Weiß ist.
Ebenso gibt das Licht ein leichtes Gegenlicht auf die Kartoffeln und den Teller.
Rechts ist ein weiteres Dauerlicht was für das Glas als Durchlicht und als Aufhellung dient.
So bekommt das Gericht ein leichtes Streiflicht und das Ganze wird Vorne nicht so dunkel.
Dafür sorgte auch noch ein Reflektor.
Hier hab ich nicht meinen großen Sunbouncer genommen sonder einfach etwas Alufolie.
Diese kann ich näher an das Objekt schieben und kann so nur spezielle Partien aufhellen.
Das war es dann schon.
Und so sieht es dann aus im extremen RAW- Zustand.
Utensilien finden
Der Aufbau stand, das Licht war eingerichtet und ich war einkaufen.
Jetzt sind die Produkte oft nicht so wie man sich das vorstellt.
So auch bei mir.
Ich hab nicht damit gerechnet das so ein Entrecote ein riesiger Lappen ist.
Das sah irgendwie komisch auf meinem Teller aus.
Also musste ein anderer Teller her.
Einen schlichten weißen Teller zu finden kann manchmal ganz schön schwer sein.
Ich hab mich dann doch wieder für einen Länglichen entschieden.
Es passte einfach besser wie ein Runder.
Besteck wollte ich eine etwas edlere Gabel und ein Steak-Messer.
Ich denke die Auswahl passt ganz gut.
Das Bierglas ist ein stinknormales Pilsglas.
Es ist sogar von irgendeiner Marke, hier hab ich versucht das Label nicht im Bild zu haben.
Es kommt immer anders
Ich hab noch nie einen Zwiebelrostbraten gemacht.
Aber hey, so schwer kann das doch nicht sein.
Ich mein, ich weiß wie man Fleisch zubereitet so dass es rosa bleibt.
Also wie immer Fleisch kurz anbraten und dann in Ofen.
Tja das funktioniert bei sehr dickem Fleisch wie Schweine-Filet, aber nicht hier.
Das erste Stück war komplett durch, Misst!
Also noch mal.
Diesmal wie bei meinem Burger-Shooting, zuerst die Kante angebraten die sichtbar ist.
Dann kurz die kompletten Flächen.
Tata, schön rosa mit einer schönen Bräunung.
(Alle Stücke wurden gegessen, keine Sorge 😉 )
Ein Weiteres waren die Zwiebeln.
So Zwiebeln zu frittieren ist echt ein Glücksspiel.
Wartet man nur 10 sec. zu lange sind sie zu dunkel.
Zu früh sind sie zu hell.
Hier musste ich zwei Durchgänge starten um eine schöne Bräunung zu bekommen.
„Kleiner Tipp, hat etwas für dich in Real die richtige Farbe, versuch es nochmal und diesmal mach es etwas heller. Auf Bilder sieht alles etwas dunkler aus. Außer du haust frontal den Blitz drauf.“
Das wäre geschafft!
Anrichten, etwas Soße drüber und mit Petersilie die Kartoffeln dekorieren.
So ist auch ein bisschen Grünes mit drin 😛 .
Das Shooting kann beginnen
Teller noch schön sauber machen und ja mit einem Tuch anfassen um keine Fingertapser zu hinterlassen.
Dann auf die Markierungen legen und abdrücken.
Alles klar, passt.
Also kann ich das Bier hinzugeben.
Nächster Schuss.
Passt nicht.
Das war genau mein Problem.
Für das Bierglas hätte ich eine extra Lampe gebraucht am besten ein kleiner Spott.
So hätte ich mehr Licht in das Glas bringen können.
Aber egal.
Also hab ich beschlossen eine Komposition zu machen, aus mehreren Bilder.
Das funktioniert, wenn nichts verändert wird.
Bedeutet alles muss auf seinem Platz bleiben.
Dann kann ich mit dem Licht rumwandern und so jede Partie besser ausleuchten.
Das hab ich dann auch gemacht.
Zuerst die Zwiebeln.
Diese waren mir zu dunkel.
Also hab ich etwas Alufolie genommen und von oben Licht reflektiert.
Dadurch hab ich mehr Struktur bekommen, gerade in den schwarzen Zwischenräumen.
Das Bier war dann als Nächstes dran.
Hier hab ich nicht viel rumexperimentiert.
Flüssigkeit, Durchlicht und gut.
Also hab ich einfach das rechte Dauerlicht etwas mehr in Richtung Kamera geschwenkt.
So hab ich ein schön leuchtendes Bier bekommen.
Achja der Schaum.
Hier kann es sein das der Schaum sehr schnell verschwindet.
Das sieht natürlich nicht so prickelnd aus.
Dafür kannst du ein großes Holzstäbchen verwenden und umrühren.
Die raue Oberfläche erzeugt wieder ein paar Blubberbläschen und somit auch wieder Schaum.
Das funktioniert ganz gut.
Das war´s!
Fazit
Es hat wieder mega Spaß gemacht!
Und das Ergebnis kann sich sehen lassen.
Ob es gut ankommt, wird sich zeigen ob damit Aufträge rein kommen 😉 .
Spaß!
Es soll ja nur zeigen was alles möglich ist.
Später in der Nachbearbeitung hab ich einfach die drei Bilder, mit der besten Ausleuchtung genommen und über Ebenenmasken zusammengefügt.
Dann wieder etwas Farbkorrektur, Dodge&Burn, Flecken entfernen und das war´s.
Es ist natürlich ein bisschen mehr Aufwand.
Manchen von euch ist es zu viel Lichtsetup und auch die Nachbearbeitung wollen oder können manche nicht.
Dennoch will ich dich ermutigen wenigstens etwas mehr in das Fotografieren zu investieren.
Du kannst auch nur das Fensterlicht benutzen um schöne Bilder zu erzeugen.
Nimm dir aber einfach ein bisschen Zeit und probiert aus.
Du siehst es bei mir, ich probiere bis es passt.
Sein Essen einfach auf den Tisch stellen und ein Bild machen kann jeder.
Sich aber Gedanken zu machen, was ist im Hintergrund, wo schaut der Betrachter zu erst hin, wie sind die Farben usw., dass macht nicht jeder.
Ich hoffe dir hat der kleine Einblick ein bisschen was gebracht.
Wenn ja würde ich mich natürlich freuen wenn du den Artikel teilst.
Sei es auf Social Media oder einfach per Mail.
Wenn du Fragen hast steh ich gerne zur Verfügung.
Also dann guten Hunger und viel Spaß bei deinem nächsten Food-Shooting 😀
Schöne Grüße
Stefan